Die Neue ist da!

Fritz Stahlecker hat die HSH-Center-Kandare noch einmal weiterentwickelt. Die wesentlichen Funktionen sind gleich geblieben, die Kandarenbäume konnten verbessert werden, so dass die Kandare jetzt weniger auffällig aussieht. Zum Verständnis kann eine Übersicht heruntergeladen werden (Kandarenuebersicht), die die Unterschiede zwischen herkömmlichem Kandarengebiss und HSH-Center-Kandare verdeutlicht. Die Kandare ist wie ihre Vorläufer auch zum Patent angemeldet und kann bestellt werden.

Bildbetrachtung

bildbetrachtungZusammen mit einem groß aufgemachten Bericht über die neuen Kräfteverhältnisse im Dressurviereck erschien in einer namhaften Zeitung das Bild eines bekannten Dressurpferdes. Es verdient besondere Beachtung, weil es die unglückliche Situation der heutigen Dressurreeiterei offenbart.

Im Folgenden wird nur auf die reiterlicen Verstöße eingegangen, die uns zumeist noch nicht genügend bewusst sind. Dass die Haltung des Pferdes nicht den „Richtlinien“ entspricht, erkennt der Amateur.

1. Die Kinnkette
Sie ist zu lang eingestellt. Ihre Haken drücken unkontrollierbar gegen die Unterlegtrense, wodurch deren von der Kandare unabhängige Betätigung fraglich wird. Die Zugrichtung der Kette entspricht dazuhin nahezu der Richtung der Kandarenbäume, wobei sich ihre Zugbelastung drastisch erhöhen kann. Die geometrischen Verhältnisse können so schwerlich sauber und klar sein.

2. Handhabung der Gebisskombination
Wenigstens zum Zeitpunkt der Aufnahme behandelt der Reiter die Kandarenzügel in gleicher Weise wie die der Trense. Dies ist grundsätzlich falsch, weil die beiden Gebisse – Stnge und Trense – eine unterschiedliche Funktion erfüllen sollen.

3. Lage des Trensengebisses
Dieses ist einseitig weit aus dem Maul heruasgezogen. So reitet ihr Gelenk auf dem rechten Zungenrand. Diesr wird zwischen Lade und Gebiss schmerzhaft geklemmt. Der rechte Maulwinkel ist weit nach oben gezogen. Dies bei extrem verlängerter Maulspalte.

4. Übersetzung der Kandare
Wenn so wie bei dieser Momentaufnahme die Richtung der Kinnkette mit der des Oberbaums nahezu übereinstimmt, verkürzt sich diser in seiner praktischen Wirkung drastisch. Die Wirkungslinie der Kinnkette nähert sich dem Zentrum der Stange bis auf wenige Milllimeter. De facto kann sich der rechnerisch gültige Oberbaum sow ei bei diesem Beispiel auf ca. 15 mm verkürzen. Die Kandare ist dann viel schärfer als sie aussieht. Bei falscher EInstellung und hohen Händen kann aus ihr leicht ein Marterinstrument werden!

5. Druckrichtung der Kandarenstange
Die durchfallende, verdrehte Kandare hat einen weiteren Nachteil. Sie wirkt nicht im ideal gedachten rechten Winkel auf die Zunge. Sie übt auf diese einen Schub nach oben aus. Es darf nicht verwundern, dass viele Pferde diesem folgend mit hochgezogener und somit verkrampfter Zunge gehen. Wenigstens erhöht sich durch die verfälschte Druckrichung der von den Kieferästen aufzubringende Gegendruck und damit die Belastung der Zunge begrächtlich. Die Laden sind als Teil eines Hebels zu sehen, desssen Drrehachse das weit oben liegende Kiefergelenk ist.

5. Nasenriemen

Er ist erkennbar zu eng angezogen, wodurch sich die Dominanz des Gebisses auf unzulässige Weise erhöht.

Zusammenfassung der Bildbetrachtung

Der Sinn der Kandare darf heute nicht mehr die Dominanz durch Schmerz und Gewalt sein. Dabei ist zu sehen, dass sie weitgehender als jedes andere Gebiss das ideale Gegenteil sein kann, übersetzt sich doch den Weg der Hand ins Kleine. Das Bild zeigt, wie weit wir noch immer von ihrem guten Gebraucht entfernt sind. Die Kombination von Trense und Kandare ist eine geniale Erfindung. Es wird Zeit, dass wir sie mit dem Ziel der reiterlichen Lègèrete und der Pferdegerechtigkeit zur Geltung bringen. Hat nicht schon de la Guernière treffend konstatiert, dass eine gute Hand durch die Kandare noch besser wird? Uns lehrt leider die Erfahrung, dass eine schlechte noch schlechter wird!
Unser technisches Wissen sowie die heute bestehenden Möglichkeiten der Messtechnik setzen uns in die Lage, die heute gebräuchlichen Kandaren in ihrer Wirkung zu optimieren. Hierbei soll es einzig darum gehen, den Effekt der Verkleinerung der Bewegungen unserer Hände zur bestmöglichen Geltung zu bringen.

WIR GRATULIEREN …

Marcella Krimke Susmelij und Corinth
Zum zweiten Mal wurde das Paar Schweizer Meister, nach einer tollen Serie von Erfolgen in diesem Jahr, unter anderem mit 73,7 % Sieg in der Grand Prix Kür in Leipzig, 5. Platz in der Grand Prix Kür bei der Pferd International in München und anderen herausragenden Platzierungen im Feld von Weltklassereitern.
Frau Krimke Susmelij und Corinth sind nun bei den Weltreiterspielen in Kentucky und wir drücken die Daumen, dass beide zufrieden von dieser großen Unternehmung zurückkehren.

Corinth, ein 14-jähriger Oldenburger Wallach (V: Chenook und MV: Fumiro), wurde von der Tochter von Fritz Stahlecker nach HSH ausgebildet.

Thema: Skala der Ausbildung

AusbildungsskalaIm Reiterjournal 3/2010 wurde über das Thema „Skala der Ausbildung“ diskutiert. Auch Fritz Stahleckers Beitrag wurde abgedruckt (Blid klicken zum lesen).

Wir finden:

, dass „Das große Guru-Lexikon“, das im St. Georg 4/2010 erschienen ist, eine unglaubliche Anmaßung darstellt. „21 alternative Ausbilder“ – wobei zu definieren bliebe, was unter „alternativ“ zu verstehen ist, werden da auf die Schnelle, gefragt oder ungefragt – denn Fritz Stahlecker bekam nur 5 Fragen zugesandt, mit ihm sprechen wollte niemand und sich etwa ein Bild vor Ort machen erst recht nicht – in sehr durchschaubarer Weise abqualifiziert. Da werden Methoden und Menschen in einen Topf getan, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wir können nur einen geringen Prozentsatz der Ansätze beurteilen, aber was beispielsweise an Anja Berans Ausbildungskonzept kritisiert wird oder mit welchem Argument die von Pat Parelli entwickelte Methode verurteilt wird, zeigt nur, dass man sich überhaupt nicht ernsthaft mit diesen Ansätzen auseinandergesetzt hat. Was bei diesen beiden Ansätzen alles an Erfahrung, Gedankenarbeit, langjährigem Lernen und Beobachten steckt, das lässt sich auf einer halben Seite auch nicht einmal annähernd einem interessierten Leser nahebringen. Und dann kommt es auch immer auf die Person an, die die Methode unterrichtet. St. Georg sollte sich eben doch fragen, warum so viele Menschen sich für die Vielzahl der vorgestellten „Gurus“ interessieren und ganz offensichtlich auch von ihnen profitieren. Was haben wir von unserem Freund und 4-Star-Parelli-Instruktor-Berni Zambail nicht alles gelernt, wie gut lassen sich Parelli und HSH für die Ausbildung junger Pferde kombinieren – und wieviele andere praktizieren das ebenso und sind glücklich mit ihrem Pferd.
Die Reiter sind offensichtlich differenzierter und interessierter, als es die St. Georg Redakteurinnen wahr haben wollen – warum dann doch der eine oder andere „Guru“ in ihren Augen Bestand hat, das ist sehr leicht durchschaubar.
Als kritischer Leser sollte man der Redaktion sagen, dass man sich unter einer seriösen, informativen Berichterstattung etwas anderes vorstellt.

Gedanken zur schwierigen Situation der Dressurreiterei

Dem Reiterjournal „hat der Auftritt des holländischen Hengstes Totilas sehr gut gefallen… es fürchtet, seine Leser mit dem Artikel von Fritz Stahlecker, Gedanken zur schwierigen Situation der Dressurreiterei, zu überfordern“ und lehnt einen Abdruck ab. Für alle, die sich durch eine andere Meinung nicht überfordert fühlen, ist er hier nachzulesen. (Gedanken zur Dressurreiterei)

endlich erschienen …

– die ganz persönlichen Notizen, wie Fritz Stahlecker bei der Ausbildung seines Hengstes Dürer vorgegangen ist.
Erfolge und Rückschläge, Beobachtungen und Gedanken, Überlegungen, welche Wege zu einer besseren Verständigung mit seinem Hengst führen, werden hier genau beschrieben.
Auch der interessante Übergang von der Handarbeit zum allmählichen Reiten ist in allen Einzelheiten festgehalten.
Wenn auch die Ausbildung dieses Pferdes schon eine Weile zurückliegt und Fritz Stahlecker heute manches ein bisschen anders machen würde, es ist ein einmaliges Dokument, das noch immer Gültigkeit besitzt und zudem spannend zu lesen und äußerst aufschlussreich ist!
Eine Fundgrube für alle, die sich selbst intensiv mit der Ausbildung ihres eigenen Pferdes ausienandersetzen und die vielleicht selbst Aufzeichnungen über ihr Vorgehen machen. Hier können Sie nachlesen, wie Fritz Stahlecker vorgegangen ist – Tag für Tag, Woche für Woche, Schritt für Schritt. Minutiös hat er die Fortschritte wie auch die Schwierigkeiten festgehalten und liefert damit jede Menge Anregungen für Ihre eigene Handarbeit mit Ihrem Pferd. Ein wirklich nützliches Dokument: Dürer-Tagebuch.

Totilas gibt zu denken

Totilas ist ein umwerfendes Pferd. Es ist die Hervorbringung der Natur, die uns begeistert von den Bänken reißt. Das breite Publikum ist leicht zu blenden. Es übersieht die Untat des Reiters. Was er aus dem Ausnahmepferd gemacht hat, entspringt nicht der Schule der Natur. Reitkunst soll doch so wie jede Kunst eine sublimierte Parallele der Natur sein. Und dies bedeutet, dass wir dem Pferd keine Haltungen und Bewegungen abverlangen dürfen, die es in freier Natur nicht gibt. Wenn zum Beispiel Fluchttiere sich im beschleunigten Vorwärts strecken, im Spiel sich verkürzen und runden, muss dies beim Dressurreiten als Eigenheit und Gesetz der Natur ein wichtiges Merkmal bleiben.

Die Regeln der Natur sind für den Reiter wie Gebote. Jedes Tempo hat bei den Fluchttieren seine eigene Silhouette. Wer Pferde auf freier Weide studiert, wird auch den Sinn erkennen: Die Rahmenerweiterung ist technisch nützlich und ästhetisch zugleich. Nutzen und Schönheit sind in der Natur Geschwister.

Wenn wir vom Pferd Bewegungen in der falschen Silhouette verlangen, kann nicht Kunst, sondern allenfalls beeindruckender Kitsch entstehen. Auch für diesen braucht es eine Meisterschaft – es ist die der Scharlatane. Wenn es um Farbe und Leinwand oder auch Musik geht, können wir ihn allenfalls tolerieren. Das Pferd aber dürfen wir nicht dem Publikum zuliebe in die Niederung des Kitsches herunterziehen!
Selbst dann nicht, wenn es sich bereitwillig dazu hergibt!
Auch Funktionäre können auf Kitsch hereinfallen. Es bleibt zu hoffen, dass sie auf die Schulung ihrer Augen zukünftig noch mehr Wert legen!

Fritz Stahlecker Dezember 2009

HSH in Spanien!

Anfang November hatten wir Besuch von Federico Padrón und Jan Braren im Bärenbachtal. Die HSH-Methode auch in Spanien bekannt zu machen ist eine Initiative von Katharina Braren. Viele Stunden Filme, Interviews, Gespräche und zahlreiche Fotos waren das Ergebnis und stehen am Beginn einer sicherlich für beide Seiten sehr gewinnbringenden Zusammenarbeit. Zunächst ist in der Zeitschrift Trofeo Doma Classica, der erste Teil einer zweiteiligen Artikelreihe bereits erschienen und auch hier nachzulesen (HSH in Spanien). Wir freuen uns sehr, dass diese überaus kompetenten Pferdeleute mit viel Sachverstand und Einfühlungsvermögen sofort die Philosophie von Fritz Stahlecker erfasst und wunderbar umgesetzt haben – eine große Freude und ein versöhnlicher Abschluss dieses nicht einfachen Jahres.

HSH-ist-in-Spanien