HSH-Notiz Nr. 12

KieskoppelKieskoppel

Für Pferde, die nach der HSH-Methode ausgebildet werden, ist neben der Ausbildung die Möglichkeit des Auslaufs ein unbedingtes Muss. Die reine Lernphase ist bei einem jungen Pferd sehr kurz, es muss sich darüberhinaus seine Bewegung auf der Koppel holen können. Dabei hat sich aus verschiedenen Gründen die Kieskoppel sehr bewährt.

Die technischen Daten:

Es gibt zwei Möglichkeiten

  1. Idealfall: Der Untergrund ist schwerer Schotter gut gewalzt. Schichthöhe 15 – 20   cm, Bodenneigung 1 – 2 Prozent. Kiesauflage 7 cm, Rollkies 16/32 gewaschen ohne fremde Beimengung
  2. Untergrund erdig oder lehmig. Eben gewalzt. Kiesauflage 9 cm (die Kieselsteine werden in den Erdboden eingedrückt, man muss daher nach ca. 6 Monaten nachfüllen)

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HSH-Notiz Nr. 11

Was macht man, wenn das Pferd sich losreißt und wegspringt?

Es gibt auch Zwischenfälle! Sie zu unterschlagen, wäre nicht korrekt. Es kann vorkommen, und so ist es auch mir mit meinem Hengst passiert, vor allem bei Übungen, die in Richtung Versammlung, ja Piaffe zielen und eine gesteigerte Mobilität der Hinterhand bewirken, dass sich dabei die Vitalität der Remonte über das wünschenswerte Maß hinaus erhöht, so sehr, dass sie außer Kontrolle gerät. Ich frage mich dann, was geht in dem Pferd vor?

Meine Erklärung: In der Herde erlebt das junge Pferd auch Unruhe. In Momenten der Erregung versammelt es sich. Es beugt die Hanken und bewegt sich kadenziert. (mehr …)

HSH Notiz Nr. 9

Warum ist das Parallelogramm der Beine so wichtig?

Wenn das Pferd im Trab gut im Takt geht, treffen die diagonalen Hufe genau gleichzeitig auf dem Boden auf. Jedes diagonale Beinpaar gibt seinen Taktschlag.
In der angehobenen Position muss dann zwangsläufig ebenfalls Übereinstimmung im Ablauf der Bewegung bestehen. Das sichere Indiz hierfür ist die Parallelität der diagonalen Röhrbeine in angehobener und auffußender Position. Wenn die Vorderbeine aber, wie heute oft zu sehen, sich exaltiert bewegen, ist der Gleichklang der Winkel gestört. Es entsteht dann nicht das Parallelogramm. Mit anderen Worten, das Parallelogramm ist der Beweis für stimmigen Takt.

HSH-Notiz Nr. 8

Begeisterung

Ohne Begeisterung ist Ausbildung, gute Ausbildung nicht möglich. Sie muss bewegende Ursachen haben. Dazu gehört das geschulte Auge, das die Entstehung des harmonisch schönen Bildes schon im Ansatz erkennt.
Weshalb soll man nicht die Kreation der Schönheit als Sinn des Lebens annehmen? Im Falle der Reitkunst heißt Schönheit Entfaltung ohne Zwang.

Pferd und Reiter sind im Kunstwerk als Geschöpfe einander gleichwertig, ohne indessen gleich zu sein. Auf die Achtung der Gleichwertigkeit kommt es wesentlich an. Zwei unterschiedliche Naturen vereinigen sich zu einem neuen natürlichen Ereignis (heute sagt man „event“). Reitkunst ist somit eine vom Menschen erfundene kreative Hinzufügung zur Natur, ein durch Aufpfropfung entstandener neuartiger Blütenzweig. (mehr …)

HSH-Notiz Nr. 7

Die Stufen des Lernprozesses

Welche Bedingungen müssen für die freiwillige Ausführung einer Lektion erfüllt sein? Bei der Handarbeit heißt Freiwilligkeit, dass als Aufforderung Stimme und Gestik genügen.
Schema in Stichworten

  1. Der Ausbilder ist Alpha-Partner. Er gewinnt im Laufe der ersten Wochen das Vertrauen des Pferdes. Sein konsequentes Verhalten wird vom Pferd einschätzbar.
  2. Das Pferd versteht die neue Forderung.
  3. Die nervliche Koordination des Bewegungsablaufs ist wenigstens im Ansatz geprägt.
  4. Die körperliche Fitness entspricht der Übung, zumindest reicht sie für einige wenige Wiederholungen.
  5. Das Pferd ist zum spielerischen Mitmachen motiviert.
  6. Freiwillige, zuvorkommende Ausführung:  sofortiges Loben, Füttern.

Man darf nicht meinen, dass alles immer „wie am Schnürchen“ klappen muss. Bei Problemen muss sich der Ausbilder fragen, in wie weit die oben genannten Bedingungen erfüllt sind. Punkt 4 ist der wichtigste. (mehr …)