Fritz Stahlecker Forum (siehe auch HSH-Galerie)
Nur eine lebende und lebendige Methode ist eine gute Methode – das war meine Philosophie von Anfang an, seit ich mich mit der gewaltfreien Pferdeausbildung beschäftigt habe. Ich habe mir ganz genau angesehen, welche Auswirkungen meine Änderungen zum Beispiel an der Kandare auf das Verhalten, auf die Reaktionen meiner Pferde gehabt haben. Immer wieder habe ich probiert, verbessert, wieder verworfen. Bis ich ein Ergebnis hatte, das mich befriedigte.
Auch durch die Erfahrungen, Ansichten und Meinungen meiner Reiterkollegen und meiner Schüler konnte ich die Techniken immer weiter verbessern – und das ist gut so.
Mein Wunsch ist es, dass Sie mir mitteilen, welche Erfahrungen Sie selbst mit der Methode machen, welche Kritik Sie haben, was Sie verändern würden – dies dient letztendlich dazu, die HSH-Methode immer weiter zu verbessern – zum Wohle des Pferdes. Die HSH-Methode soll zu einer ungewöhnlich intensiven Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter beitragen.
Aber auch auch wenn Sie Fragen an mich persönlich haben, können Sie das Feld unten selbstverständlich nutzen. Ich werde so schnell wie möglich – auf Wunsch auch ganz persönlich nur für Sie – antworten.
Ihre Kommentare werden zu gegebener Zeit veröffentlicht, so dass Sie jederzeit an einer fachlichen Diskussion teilnehmen können.
Wenn Sie daran interessiert sind zu erfahren, ob in Ihrer Nähe auch noch andere Pferdemenschen wohnen, die die HSH-Methode praktizieren, schreiben Sie uns eine kurze mail. Gerne versuchen wir Austauschmöglichkeiten und Kontakt zu Gleichgesinnten herzustellen.
Aus Gründen der Sicherheit und zum Schutz vor Spammails möchte ich Sie herzlich bitten, die Hürde der selbstverständlich kostenfreien Registrierung nicht zu scheuen. Einmal eingeloggt, können Sie mit dem von Ihnen gewählten Passwort dann auch jederzeit schnell weitere Kommentare senden. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.
Forum
ich arbeite mit meinem Pferd am gesetzten Galopp, bzw. an der Pirouette. Der gesetzte Galopp gelingt auf beiden Händen an der Hand problemlos. Schwieriger ist das Angaloppieren auf der Volte in Traversstellung, die Stute verliert dann die Biegung. Wie würden sie vorgehen.
Eine weitere Übung ist die Passage. Ich habe an der Piaffe gearbeitet und wir bekommen nun etwa vier ganz gesetzte Tritte auf der Stelle. Ich kann sie daraus antreten lassen, die Tritte werden dann passageartig. Ich bin verunsichert wie ich damit umgehe, bisher habe ich dies nicht gefordert, da ich befürchte dass sich taktunsicherheiten einschleichen könnten. Ich kann das Pferd aus dem Passagetrab wieder zurückführen in die Piaffe bzw. die Tritte verlängern. Wie sind Sie vorgegangen?
Schönen Abend
ich bin an einer HSH-Gruppe im Land Brandenburg (südlich von Berlin) interessiert. Würde mich freuen, wenn es hier schon eine gäbe.
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Schumacher
bhb-cs-zeuthen@gmx.de
besteht vielleicht Interesse an einer Facebook oder Whatsapp Gruppe zur HSH Methode? So könnte man sich vielleicht untereinander austauschen. Leider kenne ich niemanden der sein Pferd nach dieser Methode Ausbilder sodass ich mich über Kontakte freuen würde.
Gruß Yvonne
Pferdenarr wie ich bin, habe ich 25 Pferde, sechs davon 2-3 jährig, die ich nun mit Ihrer Methode ausbilden möchte. Eines meiner Pferde habe ich erst 9 jährig gekauft ( mein erstes Mal ) , nun stellt sich folgendes Problem:
Das Pferd ist bis St. Georg ausgebildet plus Passage und wurde von jemand anderem anpiaffiert. Er hat sehr viel Schwung in der Passage und Trab. Anfangs wurde er komplett übereifrig in der Piaffe bei dem Versuch der Handarbeit oder vom Sattel, bewegte die Beine hecktisch auf und ab, teils nicht parallel. Viel zu schnell. Die Hecktik konnte ich ihm nehmen, was bleibt ist, dass die Piaffe nur in den Beinen stattfindet ( Beine werden aber nicht sehr hoch gehoben) und keinen Ausdruck hat
bzw. der Rücken zu wenig gewölbt wird ( Hankenbiegung) so dass man eher an die besagte "Nähmaschine" denkt. Ich habe nun versucht ein paar Tritte aus dem Rückwärts zu erzeugen, um mehr Parallelität der Hinterbeine zu erzeugen, unter dem Sattel Übergänge von Passage etc. auch immer wieder Vorwärts. Ich würde mich sehr über einen Rat von Ihnen freuen, wie ich die Piaffe verbessern könnte.
Viele Grüße, Silke Schütz
ich habe in der Feine Hilfen Nr. 3 mit interresse ihren Artikel gelesen. Vorallen fand ich ihre HSH-Center Kandare spanend, aber irgendwie war mir die Konstruktion bekannt. Im Carl Gustav Wrangel das Buch vom Pferde gibt es schon so eine unter dem Namen:"Schoenbeck-Kandare" nebst die dazugehörige Unterlegtrense. Erfinder Richard Schoebeck, Preuß. Major a. D.. Im Nachdruck von 1927 (1994) 1. Band, ab Seite 280.
Noch ein Gedanke zu den 45-Grad-Winkel FN: Wenn ich es so lese, denke ich ich muß mit angenommen Zügeln bzw in Anlehnung an die Kandare reiten??? Ich reite mit durchhängenen Kandarenzügeln und habe nur 45-Grad beim anlegen der Kandare im Stall geprüft, ob bei annahme der Zügel die Kandare so eingestellt ist. Die Kandare wirkt auch ohne annahme der Zügel auf das Pferd ein. Da schreckt es doch wenn von Kilo gesprochen wird!
Schöne Grüsse und nochmals vielen Dank für ihre schönen Artikel!
Gerne möchte ich nochmal auf das Thema mit den gebrochenen oder doppelt gebrochenen Trensengebissen kommen.
Wäre es nicht logisch das man statt der gebrochenen Trensengebisse auch eine Stange benutzen würde, evtl. leicht gewölbt? Da würde mich Ihre Meinung Herr Stahlecker interessieren.
Liebe Grüße
Klaus Zechmeister
Wie weit ist die Anerkennung ihrer kandare bei der fn? Es wäre klasse, wenn man mit ihrem Modell auch den turniersport bereichern könnte.
mit Begeisterung habe ich im Internet von Ihrer Methode und Philsosophie gelesen . Ich bewundere und gratuliere Ihnen dazu !! Vielleicht können Sie mir einen Schritt weiter helfen . Leider stehe ich vor einem großen Problem und finde keine Lösung mehr . Meine 6 j. Stute wurde schonend ausgebildet , sie ist kein einfaches Pferd vom Charakter , aber arbeitete im sehr gut mit . Jetzt wo die Arbeit mit ihr etwas anstrengender wurde , verweigerte sie von Heute auf Morgen die Arbeit .Steigen , Buckeln nach dem Schenkel treten . Natürlich holte ich mir zuerst , Tierarzt , Zahnarzt , Chiropraktiker , Sattler , alles war ohne Befund . Meine Reitlehrerin , Pferdewirschaftsmeisterin Reiten meinte wir sollte es mit einer Profireiterin versuchen . Leider alles ohne Erfog . Die Stute verweigert nach jetzt zwei Wochen jegliche arbeit und es ist fast zu gefährlich sie zu reiten .Es fällt nur die Aussage ist eine Sandro Hit Tochter und das würde nach diesem Hengst öfters vorkommen . Ich bekomme nur noch den Rat das Pferd zum Schlachter zu bringen oder mit Gewalt das Problem zu lösen , gegen diese beiden Lösungen streube ich mich aber . Meine Frage an Sie ist die Methode auch für ältere Problem Pferde geeignet ? und sollte ich jetzt erst die nächsten Monante nur an der Hand nach Ihrer Methode arbeiten ? um Ihr Vertrauen wieder zu finden und auch die Freude Ich weiss es ist schwer eine Aussage nach einem Bericht zu treffen . Aber vielleicht ist es Ihnen möglich etwas dazu zu schreiben .
Vielen Dank und Liebe Grüße Andreas
Ich bin ganz neu hier und finde es schade das es hier keinen regeren Austausch gibt. Zunächst habe ich eine Frage an Herrn Stahlecker selbst in derHoffnung das er hier auch immer wieder mal reinschaut. Ich habe mich über die HSH Ausrüstung in den Büchern informiert aber leider keine Stellungnahme zu den heute gebräuchlichen doppelt gebrochenen Trensengebissen gefunden. Es würde mich sehr interessieren was Herr Stahlecker dazu für eine Meinung hat. Dann würde es mich auch interessieren warum an der neuen Kandare die Oberzüge nicht etwas nach außen gebogen sind, das finde ich an den "alten Kandaren" eigentlich sinnvoll.
Kann schon sein das ich hier in Zukunft öfter mal was poste.
Liebe Grüße
Zechi
Er ist an sich schon ein Pferd, was ganz fein zu reiten ist aber diese Kandare setzt allem was bisher war die Krone auf. Ein Reitgefühl, was mit Worten nicht zu beschreiben ist. Es ist, als könnte man ganz ohne Hände reiten, weil alles noch viel viel leichter geworden ist.
... was soll ich sagen..mit Worten beschreiben lässt es sich ja eh nicht,
ich bin glattweg nur happy. Ich habe gefunden, wonach
ich gesucht habe. Man muss einfach nur den Schritt wagen und
sich trennen von dem, was alle tun, weil es alle tun.
Ich hatte bei der bisherigen Kandare nie wirklich ein gutes Gefühl...
Zuerst muss ich Ihnen ein Kompliment machen für Ihr gelungenes Buch "das motivierte Dressurpferd". Ich denke ich habe dieses Buch in wenigen Tagen verschlungen und ich habe endlich eine Reit-Philosophie entdeckt, mit der ich mich identifizieren kann.
Ich habe schon erfahrung mit der Bodenarbeit aber leider nicht mit der Hand-Sattel-Hand-Methode. Ich komme aus der Umgebung Zürich und wollte fragen, ob Sie Personen kennen, die nach der Hand-Sattel-Hand-Methode ausbilden, reiten, lehren und auch bereit sind sie weiter zugeben.
Oder gibt es die Möglichkeit eine Art Praktikum oder "Reitferien" bei Ihnen zu absolvieren?
Ich freue mich über eine Nachricht von Ihnen.
Freundliche Grüsse
N. Roffler
bei uns in Wien im Reitstall gibt es eine sehr liebe ältere Dame, die weder Auto, Fernseher noch Computer hat, dafür oft die "Span.Reitschule" besucht und durch ihren verstorbenen Mann (Pferdeschutzverband) sehr der klassischen Reitkunst zugetan ist. 3:1 Führung als ganz natürliche Zügelhaltung eine Selbstverständlichkeit. Ich habe ihr einige Ihrer Fachartikel und auch Ihr Buch über die HSH-Methode gezeigt und sie würde sich sehr über brieflichen Gedankenaustausch mit Ihnen freuen.Leider kann ich nirgends eine Postanschrift von finden. Bitte gibt es eine Möglichkeit (Postfach?) Ihnen ein entsprechendes Schriftstück zukommen zu lassen? Ich schätze diese Dame sehr, auch ihre sehr feinfühlige, aber kompetente Art meine "Reitkünste" zu verbessern
und würde Ihr so gerne Freude mit Ihrer Postanschrift bereiten. Ich freue mich auf baldige Rückantwort und wünsche Ihnen und Ihren Pferden Alles Gute und liebe Grüße aus Wien!
Mit ihr arbeite ich gerade an der Galopppirouette!
Am Besten macht sie den Spanischenschritt . Meine beiden Tochter arbeiten auch nach HSH mit ihren Pferden bzw. meine Kleine mit ihrem Pony!!!!!
Viele Grüße von Emerita und Frau Gräser-Röhrich...
Mich interessiert die HSH Methode sehr, und habe ein 4-jähriges Pferd bei dem ich dies auch gerne anwenden möchte.
Ich hatte aber leider noch keien Gelegenheit an einem Kurs teilzunehmen, und mache meine Versuche daher mit Hilfe der Bücher und Videos.
Was mir helfen würde, wäre Kontakte zu HSH Interessenten die ebenfalls mit ihren jungen Pferden arbeiten.
Am besten wäre es wenn ich wissen würde, ob es Jemand in meiner Umgebung gibt.
Vielleicht könnte man sich ja treffen und austauschen.
Wie finde ich das heraus?
Gibt es eine Art Mitgliederliste?
Freundliche Grüsse
Annette
ich habe einen jetzt 13-jährigen Wallach mit Dressurveranlagung. Er ist nach FN angeritten, allerdings langsam und schonend. Im Alter von acht Jahren verwarf er sich im Genick und die klinische Untersuchung ergab einen Achsbruch zwischen 2. und 3. Halswirbel.
Ich war immer auf der Suche nach gewaltfreien Reitmethoden, arbeite mein Pferd nach Geitner , longiere mit Kappzaum ohne Metall und habe angefangen, am langen Zügel zu arbeiten. Dies alles war ein wenig Intuition, es macht meinem Pferd viel Spaß. Er ist seit der Diagnose vor fünf Jahren gut bemuskelt und reitbar, läst sich allerdings rechts schlechter stellen.
Da ich bisher auf ein Ausbinden völlig verzichtet habe, frage ich mich, ob ich mein Pferd mit dieser Methode arbeiten Kann. Der Kappzaum gefällt mit außerordentlich gut und ich weiß, dass ich Ober und Unterzügel auch sehr individuell verstellen kann.
Noch mal ein Kompliment an Ihr Horsemanship, sie sprechen mir aus dem Herzen. Pferde gewaltfrei auszubilden, ihnen nicht im Maul zu ziehen, spricht mir aus dem Herzen.
Leider findet der Kappzaum in der Longenarbeit noch viel zu wenig Anwendung.
Für ein paar Tips zur Arbeit mit einem nicht ganz gesundem Pferd wäre ich Ihnen dankbar.
Mit freundlichem Gruß aus Bremen
Marion Zehle
ich bin´s nochmal. Habe vergessen, meinen Wohnort näher zu beschreiben. Die Gemeinde Neuenstein liegt in Nordhessen, so ziemlich genau in der Mitte zwischen Kassel und Fulda, 17 km von der Kreisstadt Bad Hersfeld entfernt.
bin sehr erfreut, anscheinend endlich eine gewaltfreie und dennoch disziplinierte und effektive Methode gefunden zu haben, mit der ich meinen jetzt 3jährigen Hessen-Vollblut-Mix ausbilden kann. Habe selbst 35 Jahre Pferdeerfahrung und schon früher Remonten für andere Pferdebesitzer nach der klassischen Methode ausgebildet. Je länger man jedoch mit Pferden zu tun hat, umso mehr lernt man an ihrer Mimik und Gestik ihre psychische Verfassung abzulesen, wann Unbehagen, Nervosität, Angst oder Schmerz die Übungen begleiten. Trotz meiner Bemühungen das zu vermeiden, ist es mir in der Klassischen Methode, mit der üblichen Ausrüstung nie ganz gelungen, das rauszuhalten. Ich glaube ich bin mit den Jahren eher sanfter und verständnisvoller geworden, als härter. Nun habe ich auch beruflich etwas mehr Zeit und kann endlich auch einmal ein Pferd für mich selbst ausbilden. Lucas, den ich seit seinem 6 Lebensmonat im Stall habe, ist nun 3jährig und ich habe den wirklichen Beginn der Ausbildung immer wieder vor mir hergeschoben, weil ich ja aus Erfahrung wusste, was auf ihn zu kommt und er außerdem durch seinen Vollblutanteil noch sehr feingliedrig für sein Stockmaß von 175 cm ist. Es fehlt einfach an ausgebildeter Muskulatur. Doch wie dazu kommen, ohne wirklich konsequent mit der Ausbildung zu beginnen? Ich bin mit 80kg nun auch kein Leichtgewicht, er braucht also eine gute Bemuskelung, bevor ich überhaupt daran denken kann, aufzusitzen.
Lucas ist mittlerweile eines der neugierigsten, verspieltesten und menschenbezogensten Pferde, das mir in den ganzen Jahrzehnten begegnet ist, diese Charaktereigenschaften und das Urvertrauen, das er in Menschen entwickelt hat, wollte ich auf keinen Fall durch die klassische Methode gefährden. Er ist sehr gut halfterführig, man kann ihn problemlos anbinden, er lässt sich sehr gerne putzen, gibt alle Hufe und geht am Halfter mit einem sehr leichten Sattel, auf Zuruf in allen Gangarten gut an der Longe. Ansonsten habe ich eher mit ihm "gespielt". Man kann ihn mittlerweile in Plastikplanen einwickeln, mit ihm Ball spielen usw. Selbst wenn ich mit Regenschirm, Quitschetier und Flatterband "bewaffnet" den Reitplatz betrete, kommt er sofort angelaufen, will seine Begrüßungsmöhre und schaut neugierig-aufgeregt, was nun wieder los ist. Außer einigen Pubertären - Dominanz - Querelen, in denen er gerne einmal testen wollte, wer denn nun hier der Alpha ist und die jetzt gut abgeschlossen sind, gab es mit diesem Pferd noch nie irgendwelche Probleme. Selbst der Tierarztbesuch mit Spritze verläuft -mit leichten Unmutsgebärden, dennoch problemlos.
Ich würde nun gerne wissen, ob es in meiner Gegend jemanden gibt, der schon Erfahrung mit dieser Methode hat und bei dem ich mir diese Kappzäumung mal ansehen kann. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Gruß Karen Gerlach
seit einigen Jahren verfolge ich nun ihre Arbeit aus der Ferne.
Ich habe die Leserbriefe und Berichte im Reiterjournal gelesen. Bei all diesen Widrigkeiten möchte ich Ihnen raten sich an Jean-Paul Sartre zu erinnern; Zitat " Wer die Dummköpfe gegen sich hat verdient Vertrauen."
Ich finde, dass diese Aussage, gerade im Bezug auf die Reiterei einen sehr hohen Wahrheitsgehalt hat. Wie bei vielen anderen Themen auch ist die Kritik oft dort am größten wo der Sachverstand quasi nicht vorhanden ist. Kritikloses Übernehmen von althergebrachten Ausbildungsmethoden ist einfacher als das Überdenken und überarbeiten der täglichen Arbeit. Es ist angenehmer weil sich der Reiter selbst nicht in Frage stelleln muss. In dieser Hinsicht ist HSH eine wirklich Herausforderung. Der Ausbilder muss in sich eine gefestigte Persönlichkeit sein, nur dann wird es gelingen die eigene Arbeit permanent in Frage zu stellen und sich unter diversen Möglichkeiten die Eine herauszusuchen die zum Ausbildungsziel führt. Immer in respektvoller Anlehnung an die individuelle Persönlichkeit des Pferdes. Diese Forderung ist hoch und, wie ich meine, für viele Reiter wohl ein nicht zu überwindenes Hindernis. Dies ist schade und trotzdem, die Welle der Forderung nach mehr "Pferdegerechtigkeit" rollt. Auch der eingefleischeste Verfechter der altherbegrachten Ausbildungsmethoden kommen daran nicht mehr vorbei.
Vor einigen Jahren habe ich bei einem Ausbilder in der Nähe von Karlsruhe gearbeitet. Ein Mann dem das goldene REitabzeichen verliehen wurde. Der Alltag - von Sporen aufgestochene Pferdebäuche, über die Maßen verschwitzte Perde denen die Panik und die Angst anzusehen war - ich bin gegangen, so manch anderer ist geblieben um erfürchtig zu diesem guten (hat ja das goldene Reitabzeichen) Ausbilder hochzuschauen. Was ich damit sagen will:
Ob ein Ausbilder gut oder schlecht ist ist eine Frage der Kriterien. Solange wir Kriterien wie Turniererfolge, es erstaunt mich immer wieder wie viele S Pferde keinen richtigen Schritt mehr gehen können, und Höchstpreise bewerten und Ausbildungserfolg daran messen werden wir unseren Tieren und uns selbst nicht gerecht. Ich meine Erfolgskriterien sind die die natürliche Veranlagung des Pferdes zu fördern ohne Gewalt und im Rahmen seiner Möglichkeiten. Nur so wird es langfristig dazu kommen, dass unsere Sportpferde nicht schon mit acht Jahren fertig sind, weil im Rücken kaputt. Nur so wird es den vielen, vielen Freizeitreitern möglich sein die Ausbildung des Pferdes zuhause auch nachzureiten. Gemeine Unterstellung? Der Blick in die heiligen Hallen der Reiterei spricht eine andere Sprache. Der in die Hirnforschung auch, was unter Angst und Stress gelernt wird wird im Gehirn nicht so abgespeichert dass ein kreativer Umgang mit dem Gelernten möglich ist. Unverständliches Kaudawelsch könnte man meinen, aber denken wir einen Schritt weiter und erinnern uns an die vielen Pferde die immer wieder an bestimmten Lektionen "hängenbleiben" sie einfach nicht locker ausführen können. Ich meine dass Lernen immer im Kopf stattfindet.
Jenin, meine Stute, hat durch HSH das Lernen gelernt. Das Desaster kam beim anreiten, ich wollte Hilfe haben und beauftragte nacheinander Ausbilder hier aus der Gegend. Das Ende war ein Desaster, die Ausbilder haben, in diesem Fall versagt. Sie haben nicht gelernt mit Pferden umzugehen, die vom Boden aus schon sehr viel mehr können. Jenin wurde überfordert und deshalb von mir immer wieder aus dem Beritt genommen die Mißverständnisse zwischen Bereiter und meinem Pferd waren unüberbrückbar. Was ich sagen möchte ist eigentlich nur dies, ich verstehe ihre Sorge um die Marbachpferde. Ich kann ihren Wunsch nachvollziehen ihre (Zieh-) kinder erst nach vollendeter Ausbildung, wenn das Gelernte auch wirklich gefestigt ist an einen Reiter abzugeben der eben auch bereit und Willens ist sich mit der Methode auseinanderzusetzen und danach zu handeln. HSH bringt dem Pferd nicht nur die Piaffe bei, diese Methode achtet das Pferd in seinen Bedürfnissen und Eigenschaften. Leider lernen Pferde auch dies, sicher werden sie nicht darüber nachdenken ob ihr Reiter sie als individuelle Persönlichkeit wahrnimmt aber dennoch, sie werden auf Gemeinheiten und Grobheiten empfindsam reagieren. HSH Pferde lernen vor allem eines nicht - die Hilflosigkeit. Dies aber ist die Grundvoraussetzung dafür ein Pferd drangsalieren zu können, ihm letztlich unter Schmerz Dinge abzuverlangen die nicht angemessen sind. Die Lügen eines Moralapostels? Die heiligen Hallen der Reiterrei sprechen eine andere Sprache!
Aber was ich eigentlich will -
Fragen sie weiter, stellen sie das Althergebrachte weiter in Frage und bleiben Sie kritisch. Es sind immer die Fragen die ein Weltbild zu kippen in der Lage waren. Dies gilt auch für die Reiterei (hoffentlich).
Ich arbeite nun schon seit einiger Zeit an einer Arbeit zu der Frage wie die Ausbildung des Pferdes aus Neurobiologischer Sicht zu bewerten ist. Mit meinem bisherigen Wissenstand kann ich IHnen vor allem Eines sagen; Gewalt und Lernen schließt sich aus, Freude ist der Motor der Motivation und Glücksgefühle sind für ein nachhaltiges Lernen unendlich wichtig.
Wenn ich nun die Qualität der Ausbildung bewerten will komme ich zu folgendem Ergebnis:
All diese Kriterien konnte ich in der HSH Methode wiederfinden, bei konventionellen Methoden hatte ich Schwierigkeiten.
Manchmal denke ich dann an Gandis Ausspruch; Frieden ist nicht das Ziel - Frieden ist der Weg. Ich möchte den Satz "übertragen, übersetzen für Reiter und Ausbilder"
Gewaltfreiheit, Respekt vor der individuellen PFerdepersönlichkeit und Harmonie der Lektionen, sind nicht das Ziel, Gewaltfreiheit, Respekt vor der individuellen PFerdepersönlichkeit und Harmonie der Lektionen sind der Weg der täglichen Arbeit.
Diesen Weg zu gehen ist das wichtigste Ziel einer neuen Ausbildungsmethode. Diesen Weg zu gehen ist die wichtigste Aufgabe für alle die den Tierschutzgedanken auch in die Hallen der Reiterei hineintragen möchten. Es wird Zeit brauchen und Einhundertprzent wird es nicht geben. Trotzdem HSH hat viel erreicht und wenn es auch manchmal nur Anfeindungen sind. Aber in dem Moment als der Schreiber des Leserbriefs dies schrieb setzte er sich mit der gewaltfreien Methode auseinander, ein klarer Erfolg für HSH.
In diesem Sinne - lieber Herr Stahlecker - fragen sie weiter. Für die Pferde.
Eva Hild
schon vor längerer Zeit bin ich auf Ihre Ausbildungsmethode gestoßen, habe mich trotz großem Interesse jedoch nie richtig darüber informieren können. Jetzt hatte ich mal Muße ein wenig im Internet zu recherchieren und auch hier im Forum einige Erfahrungsberichte gelesen. Das hat mich alles so überzeugt, dass ich meine knapp 2-jährige Stute, sicher nächstes Jahr, wenn es mit ihr "losgehen" soll, nach Ihrer Methode ausbilden möchte.
Aber inzwischen würde ich das Ganze gerne schon bei meiner 17-jährigen Stute ausprobieren, die ich unter dem Sattel bis M/A geritten und bis 2er Wechsel ausgebildet habe. Piaffe und Passage geht sie in Ansätzen, aber auch an der Hand nicht wirklich reell mit Hankenbeugung. Das fällt ihr schon immer schwer, jetzt, da sie älter wird, nimmt die Geschmeidigkeit nicht gerade zu.
Meinen Sie, dass ich mit Ihrer Methode da noch mehr rauskitzeln könnte bzw. sie doch nochmal beweglicher und versammelter und ausdrucksvoller kriege - trotz gewisser Steifheit im Beckenbereich? Und denken Sie, man kann erst einmal nach Ihrem Buch arbeiten ohne die Ausrüstung - bei einem alten Pferd? Ich bin in den meisten Sachen ein Autodidakt, darum würde ich das versuchen. Gibt es irgendwo Kurs-Termine von Ihnen oder anderen Ausbildern zu Ihrer Methode?
Ich arbeite sie regelmäßig an der Doppellonge, aber noch mehr an der Hand oder am hinter ihr am Langzügel, da galoppiert sie auch aus dem Schritt an und macht Seitengänge im Trab, aber alles ein wenig "unengagiert".
Mich fasziniert am meisten, dass in allen Erfahrungsberichten berichtet wird, dass die Pferde so begeistert und eifrig dabei sind - und das finde ich doch am wichtigsten bei dieser ja wirklich anstrengenden Dressurarbeit! Wo sieht man heute noch ein Pferd, das Spaß hat - und ich meine nicht nur den Leistungssport, sondern auch bei den sogenannten Freizeitreitern...